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Wandgemälde schmückt Hauswand in Bonn

Ein farbenfrohes Stück Bonner Stadtgeschichte entstand in diesen Tagen mitten im Herzen der Stadt: Die Bonner Streetart-Künstler*innen Stefan Vogt und Lena Ortman von HIGHLIGHTZ gestalteten an einer Hauswand, Ecke Friedensplatz / Friedrichstraße, ein großflächiges Wandgemälde nach dem Motiv „Prinz Heinz V. Karneval 1936 in Bonn“ des Bonner Malers Carl Nonn (1877–1949). Mit dem neuen Wandgemälde wird der rheinische Frohsinn in Bonn nicht nur zur fünften Jahreszeit, sondern dauerhaft im Stadtbild erlebbar – als Ausdruck von Kreativität, Heimatliebe und Tradition.
Dauerhaft im Stadtbild erlebbar: Hommage an Carl Nonn von Streetart-Künstler Stefan Vogt und Streetart-Künstlerin Lena Ortmann. Bildquelle: Arno Schatz
Dauerhaft im Stadtbild erlebbar: Hommage an Carl Nonn von Streetart-Künstler Stefan Vogt und Streetart-Künstlerin Lena Ortmann. Bildquelle: Arno Schatz

Das Projekt ist Teil der Feierlichkeiten zu 200 Jahre Bonner Karneval und wurde in enger Abstimmung zwischen dem Festausschuss Bonner Karneval und der Dr. Hans Riegel-Stiftung realisiert. Die Stiftung unterstützt im Rahmen ihrer Reihe WALLS OF VISION seit Jahren künstlerische Fassadenprojekte in Bonn und fördert so kreative Stadtgestaltung und kulturelle Identität.

Ein spielerisches Spektakel mit Masken und Kostümen, ein Rausch der Farben, eine Zeit voller Lachen und Lebensfreude – Karneval ist ein Fest, das Menschen zusammenbringt und verbindet. Diese Botschaft soll auch das Fassadengemälde vermitteln, das in Anlehnung an Carl Nonns „Prinz Heinz V. Karneval 1936 in Bonn“, im Oktober 2025 an der Ecke Friedensplatz/Kasernenstraße in Bonn entstanden ist. Die Farbigkeit des Gemäldes ebenso wie die impressionistisch aufgelockerte Pinselführung unterstreichen die Dynamik, Lebendigkeit und Ausgelassenheit der Menschen. Die Euphorie der Menschen wird geradezu spürbar, ihr Jubel geradezu hörbar.

Mit dem Bild soll zum Ausdruck gebracht werden, dass Karneval für Freude, Mitmenschlichkeit und Freiheit steht. Gleichzeitig muss aber auch auf den zeitgeschichtlichen Kontext, in dem das Karnevals-Gemälde von Carl Nonn entstanden ist, aufmerksam gemacht werden. Der Festausschuss Bonner Karneval e.V. weist darauf hin, dass der Bonner Karneval im Jahr 1936 bereits gleichgeschaltet war. Der NS-Oberbürgermeister Ludwig Rickert hatte die Kontrolle über die Führungspositionen im Dachverband erlangt. Zu dieser Zeit diente der Karneval insbesondere der Ankurbelung von Tourismus und Wirtschaft sowie der regimeunterstützenden Unterhaltung der Menschen. Über Motivwagen, Lieder und Büttenreden wurden politische und ideologische Vorstellungen verbreitet. Insbesondere jüdische Bürgerinnen und Bürger konnten nach und nach nicht mehr am Karnevalsfest teilhaben.

Im Zuge des Jubiläumsjahres 200 Jahre Bonner Karneval wird auch der organisierte Karneval in der NS-Zeit kritisch beleuchtet. Darüber hinaus ist für Mitte Juni eine Verlegung von Stolpersteinen in Bonn geplant mit der dauerhaft an das Schicksal jüdischer Karnevalistinnen und Karnevalisten erinnert werden wird.

Eine Kontextualisierung des Bildes von Carl Nonn erfolgt im Rahmen des Jubiläumsjahres insbesondere über den digitalen Rundgang zur Geschichte des Bonner Karnevals. Dieser Rundgang führt Bürgerinnen und Bürger auch zum Bild und setzt sich mit der künstlerischen Umsetzung des Themas Karneval einerseits und mit den historischen Kontexten des Jahres 1936 anderseits auseinander.

Das designierte Bonner Prinzenpaar, Prinz Roland I. (Gerwing) und Bonna Stephanie III. (Schulz) mit Streetart-Künstler Stefan Vogt (m.) von HIGHLIGHTZ. Bildquelle: Arno Schatz
Das designierte Bonner Prinzenpaar, Prinz Roland I. (Gerwing) und Bonna Stephanie III. (Schulz) mit Streetart-Künstler Stefan Vogt (m.) von HIGHLIGHTZ. Bildquelle: Arno Schatz

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