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Prinzenpaar 2008 - Prinz Holger I. (Willcke) und Bonna Alexandra II. (Pfeiler)

Foto: B. Frommann
Foto: B. Frommann

Bonna Alexandra II. (Pfeiler)

Am 6ten des Wonnemonats Mai anno 1971 habe ich als echtes bönnsches Mädchen im Elisabeth-Krankenhaus in der Südstadt das Licht der Welt erblickt. Schon sehr früh wünschte ich mir eine Schwester. Nach acht Minuten war dieser Wunsch erfüllt und meine Zwillingsschwester Michaela wurde geboren. So hatte ich das Glück, als Kind nie alleine zu sein.

Meine unbeschwerte Kindheit verbrachte ich in Ippendorf. Nach dem Besuch der katholischen Grundschule folgte der Wechsel auf das Clara-Schumann-Gymnasium, wo ich erfolgreich das Abitur machte. Nach Beendigung meiner Lehre als Versicherungskauffrau und absolvierte ich noch ein Studium zur Versicherungsfachwirtin. Durch meine Ausbildung und durch meine berufliche Tätigkeit hat es mich nach Köln und sogar bis nach Offenbach verschlagen. Das Heimweh nach meinem geliebten Bonn war aber so stark, dass es mich 1999 wieder nach Bonn zurückzog und ich seit diesem Zeitpunkt bei der Deutschen Herold Versicherungsgesellschaft, die heute der Zürich Gruppe angehört, arbeite.

Heute wohne ich mit meinem Norbert und meinen beiden Töchtern in Ippendorf. Meine vierjährige Tochter Lara ist stolzes Mitglied des Kadettencorps der Bonner Stadtsoldaten und kann von der 5ten Jahreszeit nicht genug bekommen. Gerade noch rechtzeitig vor Sessionsbeginn hat Tochter Tonja das Licht der Welt erblickt und auch sie wird bei ihrer jecken Mama wohl ebenfalls keine Chance haben, ein Leben ohne Karneval zu führen.

Mein Vater, ein „ Bayrischer Schwabe " stammt aus der Nähe von Augsburg, ist aber seit über 40 Jahren in Bonn heimisch und hat sich dem rheinischen Karneval ebenfalls nicht entziehen können. Er ist langjähriges Mitglied des Bonner Stadtsoldaten-Corps. Meine Mutter ist auch ein echt bönnsches Mädchen von der Sterntorbrücke, wo ich auch am 14. Februar 1972 den ersten Bonner Rosenmontagszug meines Lebens gesehen habe. Danach habe ich keinen Rosenmontagszug mehr ausgelassen, und der Bazillus Karneval hatte mich infiziert.

Mein karnevalistischer Werdegang begann in der Tanzgruppe der KG Durschlöscher. Da die aktive karnevalistische Neugier spätestens da geweckt war, habe ich von 1995 bis 1999 mit viel Freude und Begeisterung das Amt einer Pagin des Bonner Prinzenpaares bekleidet, wodurch sich mein Traum, einmal Bonna zu werden, noch weiter verstärkt hat. Nach den Jahren als Pagin habe ich Aufgaben im Festausschuss Bonner Karneval übernommen, wo ich heute als Zahlmeisterin tätig bin. Vereinsmäßig liegt der Schwerpunkt meines karnevalistischen Engagements aber eindeutig in der aktiven Mitgliedschaft im Damenkomitee „Lustige Bucheckern".

Ich bin mir sicher, dass ich durch meine sportliche Vergangenheit genügend Kondition habe, um die anstehende kurze Session zu überstehen, die sicher sehr anstrengend sein wird. Über 20 Jahre habe ich erfolgreich bei den Sportfreunden Ippendorf den Tischtennissport ausgeübt. Das Tanzen, bei dem ich es sogar bis zum Goldstar-Abzeichen gebracht habe, ist eine weitere Leidenschaft von mir.

Wie man sieht, bin ich jeck op Bonn, jeck op de Fastelovend, jeck op all die Jecken und jeck darauf, in der Session 2007/08 ‚Eure Bonna' zu sein. Mit soviel Jeckheit im Blut werde ich meine Freude und meinen Spass am rheinischen Karneval an das Bonner Narrenvolk weitergeben und mit Euch zusammen eine tolle Session feiern.

Es grüßt Euch mit einem herzlichen dreimol Bonn Alaaf

Eure Alexandra II.

 
Prinz Holger I. (Willcke)

Dass nun ausgerechnet ich als Freund des Karnevals gegen die alte Tradition „Enmol Prinz ze sin" verstoße, damit kann ich gut leben: In Bonn Herrscher aller Narren sein zu dürfen, rechtfertigt, den Ohrwurm von Wicky Junggeburth ausnahmsweise umdichten zudürfen in „Zweimol Prinz ze sin". Die Regentenwürde gleich zweimal zu erhalten, damit habe ich natürlich nicht gerechnet, als ich die ersten Schritte im Karneval unternommen habe - und zwar als Schüler „en d´r Bütt".

Geboren wurde ich im Dezember 1959 auf der schääl Sick. Dort besuchte ich die Grundschule in Vilich, wechselte dann zum Erzbischöflichen Gymnasium (heute Kardinal-Frings-Gymnasium). 1972 bin ich für einige Jahre in die Eifel umgezogen. In Bad Münstereifel legte ich 1979 meine Reifeprüfung ab. Danach war ich wieder reif für Bonn: Studierte dort Germanistik und Sportwissenschaft und machte meine ersten Erfahrungen als junger Journalist bei der Bonner Rundschau. Das hat soviel Spaß gemacht, dass ich dem angestrebten Lehrerberuf frühzeitig Adieu gesagt und ein Volontariat begonnen habe. 1988 folgte ich dem Ruf des General-Anzeigers, bei dem ich mittlerweile schon viele Stationen durchwandert habe. Meine Kollegen fiebern schon kräftig mit, löchern mich mit Fragen und denken sich für die Session sicherlich eine Menge Schabernack aus.

Privat lebe ich mit meiner Frau Mo und den Kindern Lena, Bastian und Lucas in Königswinter-Bockeroth. Dorthin zu ziehen, war eine der folgenschwersten und besten Entscheidungen. Das Dorf hat unsere Familie fest im Griff - und das nicht nur karnevalistisch. Ein Höhepunkt war die Session 1999/2000, als meine Frau und ich gemeinsam mit Bauer Mike Breer als Milleniums-Dreigestirn die Bockerother Farben vertreten durften. Seitdem bin ich Mitglied in der KG „Mir komme met". Aber närrisch gesehen habe ich noch andere Heimathäfen: Ich bin Mitglied bei der Bonner Ehrengarde und Senator bei den Schwarz-Gelbe Jonge in Beuel.

Wenn dann noch etwas Zeit bleibt, gibt es viele Dinge, die mir Spaß machen: in Urlaub fahren, Fotografieren, Wandern, Joggen, ein gepflegtes Bier mit Freunden trinken und Doppelkopf spielen. Okay, auf das ein oder andere werde ich in den nächsten Wochen verzichten müssen. Aber was macht man nicht alles, um in Bonn Prinz sein zu dürfen.

Ich freue mich auf Euch, dreimal Bonn Alaaf

Immatrielles Kulturerbe