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Motto 2017: „Bonn met Hätz“

09. Februar 2016
Beim Empfang des Oberbürgermeisters für die Tollitäten am Karnevals-Dienstag im Gobelinsaal des Alten Rathauses verkündete die Präsidentin des Festausschuss Bonner Karneval, Marlies Stockhorst, traditionell das Motto für die nächste Session.
Motto 2017: „Bonn met Hätz“

Es lautet:

 „Bonn met Hätz“

Einsenderin des Mottos ist Heike Trachte aus dem Bonner Stadtbezirk Hardtberg. Sie ist Vorstandsmitglied des Damenkomitees Lustige Bucheckern aus Endenich.

Das Motto wurde vom Präsidium des Festausschusses unter knapp 100 Einsendungen ausgewählt.

Auch für die kommende Session  hat der Festausschuss das Motto bildlich umsetzen lassen, so dass die fünfte Jahreszeit in Bonn wieder ein eigenes Logo erhält. Das Motiv wurde in der Bonner Agentur Federstein unter Leitung der Inhaberin Claudia Weller entworfen.

Bonn met Hätz

Interpretation

„Bonn met Hätz“: Drei Worte, die die Liebe/Zuneigung zur Stadt und den ganzen Stolz auf die Stadt zum Ausdruck bringen.

Bonn: die lebendige und weltoffene Stadt mit über 2000-jähriger Geschichte. Beethovens Geburtsstadt direkt am Rhein gelegen und umgeben von reizvoller Natur.

 

Im Refrain des Bonn-Leedche kommt es  treffend zum Ausdruck:

 

Bonn, du bes die Stadt,

die ming Hätz enjefange hat,

e kleen besje Jroßstadt e besje verdräump,

häs Minsche us alle Natione vereint,

du bes die Stadt, die uns all he verzaubert hat.

Das Herz der Stadt bilden stets die Menschen, die in ihr leben. Ihr Herz, ihr Charakter, ihre Offenheit und Freundlichkeit machen es aus, dass sich ihre Stadt als eine Stadt met Hätz bezeichnen darf.

 

Was ist es denn genau, das Herz einer Stadt?

 Wer Bonn kennt, der bestätigt, dass sie eine Stadt met Hätz ist, lebensfroh mit über 2000-jähriger Geschichte, Geburtsort Beethovens und Wiege der Demokratie der Bundesrepublik Deutschland. Eine Stadt voller Inspirationen und fröhlicher Feste, überraschend, dynamisch, jung. Hier  trifft internationales Flair auf rheinische Lebensfreude: Rheinisches Temperament erlebt man auf den vielen Festen, den großen und kleinen, ob Rhein in Flammen, Pützchens Markt oder dem Karneval.

 Voraussetzung ist, dass die Menschen das Herz „am rechten Fleck haben“, was soviel bedeutet wie, eine vernünftige, richtige Einstellung zu haben und ein tüchtiger, hilfsbereiter, uneigennütziger Mensch zu sein, so sagt es uns der Duden.

Wenn etwas von Herzen kommt, dann ist es aufrichtig und ehrlich gemeint.

 Wenn wir sagen, mein Herz gehört der Stadt, dann drücken wir damit aus, dass unser Interesse ganz auf unsere Stadt  gerichtet ist und dass wir mit Leidenschaft für unsere Stadt leben.

 

Heinrich Lützeler, der legendäre Bonner Professor für Kunstgeschichte, charakterisiert die Bönnsche so:

  „Man wirft den Bonnern manchmal vor, sie seien „familiär“. Ja das sind sie; übersetzt heißt das nach Duden: miteinander vertraut. Der Rheinländer „trägt nicht den Dolch im Gewande“, sondern ein freundliches Wort auf den Lippen. Er ist kein „Hieronymus im Gehäus“, sondern blickt nach draußen. Er ist nicht der „Große Schweiger“, sondern der lebhafte Unterhalter. Geld, Titel, Macht, Würde imponieren nicht. Ausstrahlung wird erwartet und geschenkt: Herz, Temperament, Witz, Humor.“

 (zitiert nach Heinrich Lützeler, Bönnsche – gibt’s die? in MERIAN Bonn, Heft 9, 29. Jahrgang, 1976)

 Im „Begleiter auf Reisen“ (um 1800, zitiert nach MERIAN extra Bonn, 2004) findet sich eine weitere Beschreibung der Bönnsche:

  „Die Bewohner Bonns zeichnen sich durch eine gute, sanfte Gemütsart und geselliges Betragen besonders vorteilhaft aus. Der Fremde verlässt ungern diese Stadt, in welcher er nicht als Fremder, sondern als Freund aufgenommen wird. Gelehrten oder Leuten, die privatisieren wollen, wüsste ich keinen angenehmeren Ort als Bonn zu empfehlen.“

 Und Norbert Blüm, ehemaliger Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, sagt (ebendort)

  „Bonn steht für eine glückliche Zeit deutscher Geschichte, in der Frieden und Freiheit ein neues Zuhause fanden. Die Bonner sind Rheinländer, und das ist ein liebevoller Menschenschlag: offen, tolerant und fröhlich. So soll es bleiben.“

Immatrielles Kulturerbe