Dem gebürtigen Südtiroler und Wahlbonner Konrad Beikircher wurde eine besondere Ehre zuteil. Der Festausschuss Bonner Karneval ernennt den Rheinländer aus Leidenschaft zum Botschafter des Bönnschen Karnevals.

Festausschuss Präsidentin Marlies verspricht sich von Beikirchers „Diplomaten-Engagement“, „dass noch mehr Menschen unser rheinisches Kulturgut, den Bönnschen Karneval, kennen und lieben lernen.“ Sie träume davon, dass es dem neuen Botschafter gelinge, 2000 bönnsche Pänz in der Oper zu versammeln, um gemeinsam Mundart-Lieder zu singen.

In einer Feierstunde im zweiten Amtssitz des Bundespräsidenten, der Villa Hammerschmidt, erhielt Botschafter Konrad seine Bestallungsurkunde und als äußeres Zeichen einen Orden, an dem er als Gesandter zu erkennen sein wird.

Die Kinder Lara und Tonja Pfeiler sowie Hannah Höbelt überreichen ihm sodann weitere „Insignien“, mit denen er außerhalb Bonns für den Fastelovend werben wird. Darunter die neue CD des Festausschusses „Die 5.“ , Festabzeichen sowie Ausgaben der Bönnsche Fastelovendszeidung und des Kamelle-Kalenders.

Beikircher bedankte sich für die Auszeichnung auf humorvolle aber auch nachdenkliche Weise. Er gestand den rund 100 Gästen in der Villa Hammerschmidt, dass er anfänglich dem Brauchtum Karneval sehr distanziert gegenüber gestanden habe. Erst im Februar 1998 sei die Wende nach 33 Jahren im Rheinland eingetreten als er auf Einladung der „Großen Kölner“ im Rosenmontagszug mitgefahren sei. „Ich habe sechs, sieben Stunden lang nur in leuchtende Augen geschaut, in Gesichter, die Freude ausstrahlen…und mitten in diesem Gefühlssturm begriff ich plötzlich: das hier ist reines Gefühl und mehr noch: das hier ist Heimat,“ gestattete Beikircher einen Blick in seine Seelenwelt.

Zum Schluss fügte er hinzu:“ Mein größter Wunsch ist, dass die Bonner mehr stolz auf ihre Stadt zeigen, als sie es bisher tun. Dann gäbe es weniger Meckerer, dann kämen wir schneller zusammen, wenn es um die Verteilung des knappen Geldes geht. Ich verspreche Ihnen, den Stolz in Bonn zu wecken und zu fördern!“

Die Feierstunde wurde musikalisch umrahmt durch den Ludwigs-Chor.

Der Kabarettist, Musiker, Autor und Koch Konrad Beikircher lebt seit 1965 in Bonn. Er kam aus seinem Südtiroler Heimatort Bruneck an den Rhein, um hier zu studieren. Seine Bühnenkarriere begann der humorvolle Künstler 1978 ebenfalls in Bonn, nämlich in der damaligen Jazz-Galerie an der Oxfordstraße. Er ist Träger zahlreicher renommierter Kulturpreise.

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Foto: Barbara Frommann