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Bonner Prinzenpaar erobert das Rathaus – OB Sridharan auch als Boxer chancenlos

26. Februar 2017
Um es vorweg zu nehmen, Prinz Mirko I. und Bonna Patty I. haben die Macht im Rathaus übernommen. Der Oberbürgermeister übergab nach zähen Verhandlungen den Stadtschlüssel an die Tollitäten. Nunmehr weht bis Karnevalsdienstag die Fahne des Prinzen über dem Alten Rathaus.
Foto: Barbara Frommann
Foto: Barbara Frommann


Die ersten Versuche, die Macht zu übernehmen, waren allerdings kläglich gescheitert. Ein Friedensangebot des Prinzen „Wir kommen in  guter Absicht!“ wies das nunmehr entmachtete Stadtoberhaupt zunächst schroff zurück. Bei Bonna Patty I. schien sich schon so etwas wie ein Kantersieg anzukündigen, als sie auf ihre Vorliebe für das Party-Leben zu sprechen kam und Ashok Sridharan verkündete: „Da könnte wir uns zusammentun!“  Letztlich kam es doch anders und die Präsidentin des Festausschusses, Marlies Stockhorst, forderte den Oberbürgermeister zum Trommelwettkampf auf. Kurzerhand lieh sie sich bei den Drummerholic’s zwei Trommeln aus, musste aber feststellen, dass der OB mit den Sticks weit besser und überzeugender umgehen konnte. 
Während Käpt‘n Kümos Marching Band flotte Rhythmen auf dem gut besuchten Marktplatz erklingen ließ, war der OB plötzlich verschwunden. Die Angreifer witterten Morgenluft. Aber die glänzend aufgelegte und mit viel Mutterwitz und Spontaneität agierende ehemalige Bonna Annelie Friedrich hielt die Stellung, ehe das Stadtoberhaupt in Kapuzenjacke und mit roten(!) Boxhandschuhen ausgestattet wieder auf dem Balkon erschien. In seinem Schlepp Torsten May. Der Halbschwergewichts-Olympiasieger in Barcelona bestätigte, dass mit dem OB nicht zu spaßen sein. Sein Punch sei hart, schnell und unerbittlich, was der Bonner Rocky durch ein paar Schläge in die Fäuste des Sparringspartners Torsten May unter Beweis gestellt wurde.

Es half also alles nichts, die Bonner Stadtsoldaten mussten anrücken und der traditionell  von der Kolpingsfamilie Bonn-Zentral gestellten Rathausverteidigung zeigen, dass Bleistifte und Aktenordner nur bedingt zur Verteidigung herhalten können.

Wenn gleich die ersten Angriffswellen noch nicht von Erfolg gekrönt waren, so war doch nach rund 90 Minuten der Drops gelutscht. Da wirkte sich der geschickte Schachzug der Stadtsoldaten aus, die sich von ihrem Besuch in Venedig am vergangenen Wochenende Verstärkung mitgebacht hatten. Die Masken des Vereins Carnevale di Venezia sorgten für das Überraschungsmoment, und urplötzlich konnte die Streitmacht von Prinz und Bonna über die Rathaustreppe  stürmen.

Den Hinweis des OB, dass die zu bearbeitenden Akten im Raum gleich vorne rechts lägen, ignorierten die Tollitäten geflissentlich und luden alle Jecken zum großen Rosenmontagszug ein.

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