Premiere für Leedcher, Verzällcher und viele guten Wünsche von Ralf Birkner

Das war für viele langjährige Besucher des Tollitätenempfangs auf dem Petersberg doch eine Premiere in mehrfacher Hinsicht. Erst mal der neue Termin am 1. Advent, Gott sei Dank konnten einige Vereine noch schnell den vereinseigenen Adventsnachmittag verlegen. Aber dann die nächste Frage, und die quälte diesmal eher die Männer als die Frauen: was ziehe ich bloß an? In der Session ist das für den langjährigen organisierten Karnevalisten normaler- weise keine Frage: Gesellschaftsmütze, Anzug, Uniform, Orden, Ehrenzeichen – fertig! Ok, keine Uniform, keine Corpskleidung, aber Orden?, Mütze? – ein Tollitätenempfang am 1. Advent….

Und so näherten sich einige Gäste dem Begrüßungs-Defilee sicher mit gemischten Gefühlen, ganz Viele mit der Gesellschaftsmütze unter dem Sakko im Anschlag. Und schon bald entstand eine Laufbewegung rückwärts in Richtung Garderobe und man sah viele Gesellschaftsmützen klammheimlich in Mänteln und Jacken verschwinden. Also, die Frage war geklärt. Aber, was sollte das eigentlich mit der Bitte an die Tollitäten, für jeweils eine andere Tollität einen schön gestalteten Wunsch mitzubringen? Ob das wohl jemand gemacht hat? Auch hier eine schnelle Antwort beim Blick in die Warteschlange zum Defilee: viele Paare halten Schriftrollen, Umschläge oder kleine Päckchen in der Hand – Gott sei Dank, da sind wir nicht die Einzigen, mochte mancher Blick verraten. Und überhaupt, wie schön, dass so viele Paare zur Premiere am 1. Advent auf dem Petersberg gekommen sind, 18 Prinzenpaare und das des Gastgebers, das designierte Bonner Prinzenpaar Prinz Christoph I. und Bonna Karin IV.

Nach der Begrüßung durch die Präsidentin des Festausschusses Marlies Stockhorst war dann doch manches klarer. Das Tollitätentreffen am 1. Advent bildet den Abschluss der karnevalistischen Termine im alten Jahr und lädt ein in die Zeit der Besinnung, der Ruhe und des Kräftetankens, für eine – im kommenden Jahr – besonders lange Session. Der erste Termin nach der Weihnachtszeit wird dann am 7. Januar um 19.30 Uhr der ökumenische Gottesdienst zum Beginn der Session im Bonner Münster sein, wo Stadtdechant Schumacher und Superintendent Wüster die Karnevalsiten aller Mitgliedsvereine und die Tollitäten des sog. Rathaus-Protokolls segnen und ihnen mit einem kräftigen Alaaf die Tür in die Session aufstoßen werden. Die Fahnen und Standarten aller Vereine werden am Gottesdienst teilnehmen und natürlich ist jeder Bönnsche, Beueler, Liküra und Bad Godesberger Jeck dazu herzlich eingeladen. So, das war also auch geklärt, nun blieb doch noch die Frage, was gibt es wohl für ein Programm bei einem besinnlichen Tollitätentreffen? Die beantwortete Ralf Birkner, der das Programm konzipiert und zusammen mit Frank Mohn organisiert hatte.

Der Musiker Stefan Baur und die Autorin Magdalene Imig, beide waschechte Kölsche, trugen Leedcher und Verzällcher zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln in reinster kölscher Mundart vor. Und zum Guten Schluss kam dann auch das Wünsche-Wichteln. Alle Tollitäten hatten sich sehr viel Mühe gemacht und schön gestaltete Wünsche für eine schöne Adventszeit und eine gute Session zu Papier gebracht. Die Festausschuss-Präsidentin Marlies Stockhorst und der Oberbürgermeister der Stadt Bonn Jürgen Nimptsch reichten den Tollitäten den Wichtelkorb und viele sind ganz sicher mit vielen guten Wünschen nach Hause gefahren, nachdem sie sich noch mit den likörisierten Köstlichkeiten der Firma Verpoorten oder den prickelnden Erfrischungen der Fa. Metro gestärkt hatten. Für Hoteldirektor Vladimir Saal stand jedenfalls fest, dieses Fest sollte am nächsten ersten Advent seine Fortsetzung finden. (Foto: Frank Homann)