Vorläufer des Festausschusses hatten sich bereits seit der Gründung des bürgerlichen Karnevals in Bonn im Jahre 1826 um die Organisation des Festes mit dem Maskenzug und dem Prinzen bzw. Prinzenpaar ab 1828 gekümmert. Im Laufe der Jahrzehnte bezeichnete sich das Komitee als „Carneval Festordnende Comité“ oder auch als „Karnevals-Comitee“. Mit der Gründung der „Großen Bonner Karnevals-Gesellschaft“ erfolgte 1873 der Ausbau des Karnevals und ein weiterer Schritt zur Kontinuität. Viele Bonner Bürger im Komitee und in den Karnevalsgesellschaften engagierten sich in diesen Jahrzehnten, um den karnevalistischen Frohsinn zu ermöglichen. Immer wieder musste das Fest aber auch wegen wirtschaftlicher Not, Kriegen, politischen Missständen und anderen Krisen abgesagt oder in verkleinerter Form durchgeführt werden. Nach abermals schwierigen Jahren im Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre wurde dann 1933 die „Große Bonner Karnevals-Gesellschaft“ vom „Vaterstädtischen Verein zur Förderung und Erhaltung des Bonner Karnevals“ abgelöst. Eine erneute und ganz wesentliche Reform erfolgte dann nach einmal nach Ende des Zweiten Weltkrieges mit eben der Gründung des „Festausschusses Bonner Karneval“ vor 70 Jahren.
Damals hatten gerade die beiden ersten Umzüge in Bonn 1949 (Kappenfahrt) und 1950 (Rosenmontagszug) durchgeführt werden können, da kam der „Vaterstädtische Verein“ in die Kritik, weil er sich neben der eigentlichen Organisation des Festes mit seinem eigenen Ehrengarde-Corps auch das Terrain der Karnevalsgesellschaften streitig machte. Dies wie auch Schwierigkeiten bei der Finanzierung der Rosenmontagszüge ließen Stimmen aus den Bonner Karnevalsgesellschaften laut werden, die die Gründung eines neuen Dachverbandes forderten. Im Dezember 1950 wurde als Folge von Vertretern der Karnevalsgesellschaften und auch der Stadtverwaltung einvernehmlich ein größeres Karnevalsgremium geschaffen, der „Hauptausschuß für den Bonner Karneval“ mit Stadtdirektor Dani an seiner Spitze. Dieses Gremium bereitete dann auch den Rosenmontagszug am 5. Februar 1951 erfolgreich vor. Die Notwendigkeit der Einrichtung eines kontinuierlich arbeiteten neutralen Festausschusses aber blieb und so erfolgte am 27. April 1951 im Traditionslokal „Im Bären“ die Gründung des „Festausschusses des Bonner Karnevals“. In der Einladung zur Gründungsversammlung hieß es: „Der erstmals unter der Planung und Leitung des neu gegründeten Festausschusses stattgefundene diesjährige Rosenmontagszug war ein Erfolg, wie er seit Jahren nicht zu verzeichnen gewesen ist. Dieser Erfolg ist mit darauf zurückzuführen, daß im Festausschuß endlich die längst notwendige neutrale Dachorganisation gefunden worden ist. Um dem Festausschuß die Form eines eingetragenen Vereins und damit die breiteste Basis zu geben, rufen wir hiermit zur Gründung des Festausschusses Bonner Karneval auf und laden dazu ein. […] Zweck des Vereins ist die Vertretung aller Belange des Bonner Karnevals und die Durchführung des Rosenmontagszuges in Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung und Stadtvertretung.“
Seit nunmehr 70 Jahren wird der karnevalistische Frohsinn in Bonn vom „Festausschuss Bonner Karneval“ in Gemeinschaft mit vielen Karnevalsgesellschaften und vielen engagierten Karnevalistinnen und Karnevalisten organisiert. Ihnen ist es nach über 100 Jahren gelungen, das Fest mit einem zentralen Rosenmontagszug, mit den Symbolfiguren des Bonner Karnevals, Prinz und Bonna, jedes Jahr auf Neue zu gestalten und kontinuierlich weiter auszubauen.
Dies war ein bedeutender Markstein in der Geschichte des modernen, bürgerlichen Karnevals, der 2026 sein 200-jähriges Jubiläum und im selben Jahr der Festausschuss Bonner Karneval sein 75-jähriges Jubiläum feiern kann.
Kunterbunt und Tolerant, su senn mir he im Jeckenland
Wir danken der Agentur Welzenbachs für die grafische Umsetzung des Sessionsmottos.
Eine Besonderheit in diesem Jahr: Kurz vor dem Start des Zuges wird der Wagen von Prinz und Bonna – stellvertretend für alle Zugteilnehmer – von Pfarrer Kemmerling gesegnet. Die Segnung findet um 11:45 Uhr am Aufstellungsort des Prinzenwagens Rabinstraße, Ecke Thomas-Mann-Straße statt. Die eigens zur Feier des Tages eingerichtete „Haltestelle“ haben die Stadtwerke Bonn den Namen „Prinzenwagen“ gegeben.
Die Wagenbegleiter müssen mindestens 18 Jahre alt, körperlich der Aufgabe gewachsen und der deutschen Sprache mächtig sein.
Der Einsatz wird mit einer Aufwandsentschädigung in Höhe von 50€ vergütet.
Interessenten melden sich bitte schnellstmöglich unter wagenbegleiter@festausschuss.de bei Ansprechpartner Pierre Lenz.
Su simmer all he hinjekumme,
mir sprechen hück all dieselve Sproch.
Mir han dodurch su vill jewonne.
Mir sin wie mer sin, mir Jecke am Rhing.
Dat es jet ,wo mer stolz drop sin.
Der Festausschuss BONNER KARNEVAL stellt sich gegen Rassismus und Intoleranz und unterstützt deswegen den Aufruf der demokratischen Parteien im Bonner Stadtrat.
Gemeinsam rufen wir zur Teilnahme an der Kundgebung gegen Rechtsextremismus und für den Schutz unserer Demokratie am 21. Januar um 14 Uhr auf dem Bonner Marktplatz auf.