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Mäuseorden 2016: Kunst-Kultur-Karneval-Connection

10. Januar 2016
Die Verleihung des Mäuseordens 2016 an Dorothee Dzwonnek (Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, DFG) und an Bernhard Spies (Geschäftsführer der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD GmbH) stand ganz im Zeichen der völkerverbindenden Kraft der drei großen „K“: Kunst – Kultur – Karneval.
Preisträger, Laudatoren und Jury des Mäuseordens
Preisträger, Laudatoren und Jury des Mäuseordens

Im Haus der Springmaus portraitierte der ehemalige Rektor der Bonner Universität, Jürgen Fohrmann, bekennender Ost-Westfale und selbst Träger des Mäuseordens, das Ruhrgebiets-Gewächs Dorothee Dzwonnek als eine Persönlichkeit, deren bisheriger Lebens- und Karriereweg von mehreren Runden rund um das Kern-Rheinland herum geprägt war, ehe sie im Jahr 2007 endlich in Bonn angekommen sei. Die Laureatin dankte unter dem Beifall der Gäste mit der Zusage, dass die von ihr repräsentierte DFG dauerhaft in Bonn verankert sei. Zuvor hatte sie die Zuhörer in die Wissenschaft vom Lachen, der Gelotologie, eingeführt. Sie versprach, alles daran zu setzen, dass der Beitrag des Kulturgutes Karneval zum Bruttoinlandsprodukt und zum Bruttoinlandsglück endlich auch wissenschaftlich erforscht werde. Erste klinische Studien bestätigten -was Insidern längst bekannt ist- die positiven Effekte auf Körper und Psyche.

Nachdem die Bonner Tollitäten, Prinz Michael I. und Bonna Tiffany I., ihre Aufwartung gemacht hatten, betrat des Erzherzog Rudolph zweiter Saal-Kammerdiener den Saal. Festausschuss-Vizepräsident Stephan Eisel war in die Maske des Lakaien geschlüpft und verblüffte das Publikum damit, dass im „Hof und Staatsschematismus des österreichischen Kaisertums“, erschienen im Jahr 1827, tatsächlich ein „Herr Stephan Eisel“ verzeichnet ist. Seine Laudatio auf Bernhard Spies, als Mitsing-Vortrag gestaltet, riss das Publikum zu Beifallsstürmen hin. Eisels Parforce-Ritt am Flügel führte durch die Musik-Genres von Elgars Pomp and Circumstance-Marsch über die Bläck Fööss bis hin zu Schlagern von Drafi Deutscher und Helene Fischer. Die musikalische Reise gipfelte in  Beethovens Ode an die Freude, deren leicht veränderter Text die Leistungen des neuen Ordensträgers pries.

Der so Gelobte bedankte sich hanseatisch trocken in der Maske des Seemanns und im Idiom eines Bremer Nordlichts. Zum Glück wurden die Dankesworte, die Spies im lupenreinen Plattdütsch vortrug, mittels kleiner Übersetzungshilfen auf der Leinwand verständlich gemacht.  Er berichtete von seinem Vagabundenleben zwischen Bremen, Endenich, Oberkassel, Dortmund, Pierknüppel (hochdeutsch: Rostock), Thüringen und Bonn, wo er nun „mit mien dree Fruenslüd, heimisch geworden ist. Als Geschäftsführer sorgt er dafür, dass die KAH auch im Karneval aktiv ist: mit Empfängen und Mottowagen im Rosenmontagszug. Spies begleitete im Jahr 2015 sogar das Bonner Kinder-Prinzenpaar zum Karneval in Venedig. Als wenn dieser letzte Beweis des Angekommen-Seins noch erforderlich gewesen wäre, bekannte Spies abschließend: „Von düt Johr an bün ik ock een Bonner Stadtsoldat“ und setzte sich die Corps-Mütze auf.

Festausschuss Präsidentin Marlies Stockhorst dankte der Jury des Mäuseordens, Gisela Pflugradt-Marteau, Jürgen Bester und Andreas Etienne, dem Mäuseballett der KG Sternschnuppen Bockeroth, dem Schirmherrn Lutz Reinke und Moderator Christoph Arnold.

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