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Konrad Beikircher präsentiert Karnevalshit aus dem Jahr 1928

23. Januar 2013

"Et han mir Bönnsche Junge et Hätz om rächte Fleck" hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt

Vor 85 Jahren, im Jahr 1928, schrieb der Festausschuss Bonner Karneval um Baron von Solemacher den Wettbewerb „Schlager Bonner Karneval“ aus. „Wir schätzen uns glücklich, dass das Original des Notenheftes mit den drei preisgekrönten Gewinnern in unseren Besitz gelangt ist“, freut sich Marlies Stockhorst, Präsidentin des Festausschusses Bonner Karneval.

Rolf Hermes ist es zu verdanken, dass die Noten gesichert werden konnten. Der gebürtige Bonner war es, der die Entdeckung von historischer Tragweite machte. Beim Stöbern fiel ihm eine verstaubte Mappe mit Notenblättern in die Hände. Bei näherem Betrachten stellte Hermes fest, dass es Partituren von Josef Nolden waren. Nolden war in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts im Hauptberuf Konzertmeister im Bonner Beethovenorchester und zugleich Mitglied im Bonner Stadtsoldaten-Corps. Offensichtlich befruchteten sich seine musikalische Begabung und seine Liebe zum Bonner Karneval gegenseitig, so dass er eine „flotte Marsch“-Melodie komponierte, die zusammen mit dem Text von Karl Grosse den ersten Platz beim Schlagerwettbewerb des Festausschusses belegte.

  • Der Titel des Ohrwurms lautet „Bönnsche Junge“
  • Der 2. Preis errang das Lied „Zimrabum, watt kost die Welt“,
  • Der 3. Preis wurde dem Lied „Bonn bliev Bonn“ zuerkannt.

Diese beiden Lieder stammen aus der Feder von Verfasser Karl Limberger und Komponist Heinz Körber. Im Rahmen einer kleinen Feier stellte Marlies Stockhorst die wertvollen historischen Funde vor. Das Siegerlied präsentierte Konrad Beikircher. Begleitet wurde der bekannte Kabarettist von Festausschuss-Vizepräsident Stephan Eisel am Klavier. Die zahlreichen Zuhörer im historischen Gasthaus „Stiefel“ stimmten auch gleich in den Refrain „Et han mir Bönnsche Junge et Hätz om rächte Fleck“ ein. Ehrengast im Stiefel war Stephan Pohler. Der Ehrengardist und heutige Inhaber des traditionsreichen „Haus der Musik“ (Wenzelgasse) ist der Urenkel des Komponisten Josef Nolden. Er verriet, dass seinem Ur-Großvater auch die Musik zum Gardetanz „Beueler Jung“ zugeschrieben wird, der heute noch zum Repertoire der Beueler Stadtsoldaten zählt.

Eine besondere Überraschung hatte Emil Lohmer (Mitglied der legendären „Vier Sterneburger“) parat, als er das historische Datum des 50. Jahrestages des Besuchs vom ehemaligen französischen Staatspräsidenten Charles De Gaulle im Bonner Rathaus aufgriff. Lohmer gab dem staunenden Publikum á capella ein Persiflage-Lied der „Sterneburger“ zum Besten. Auf die Melodie von Jacques Offenbachs Ouvertüre zu Orpheus in der Unterwelt war damals eine Parodie mit viel Lokalkolorit entstanden. Die Gäste hörten staunend zu und dankten dem karnevalistischen Urgestein Lohmer mit lang anhaltendem Beifall.

Die Festausschuss-Präsidentin versprach, sichtlich angetan von der großen Publikumsresonanz und dem Engagement der Interpreten des Abends, eine Fortsetzung des Abends mit alten bönnschen Karnevals-Schlagern spätestens in der nächsten Session.

V. i. S. d. P.: Festausschuss Bonner Karneval, Hohe Str. 81, 53119 Bonn

Willi Wester, Pressesprecher, Tel: 0228 716 – 645

 

Foto: Barbara Frommann

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